Kastanientinktur
Wir haben einen Hausbaum, eine 40 Jahre alte Kastanie, Gott segne sie, denn sie sorgt im Sommer für ein wunderbares Kleinklima im Garten. Aber viermal im Jahr macht sie eine Menge Arbeit: Wenn die Blüten fallen, wenn sie im Juni die überzähligen Fruchtansätze verliert, wenn die reifen Kastanien herunterkommen und wenn die Blätter fallen. Dann kann man beim Fegen trefflich meditieren über Werden und Vergehen und wie am Ende alles zu Kompost wird.
Trotzdem – wir möchten unseren Baum nicht missen – und er hat für uns älter werdende Gärtner auch noch ein tolles Geschenk: Aus den Früchten nämlich lässt sich eine Rosskastanientinktur machen. Die hilft gegen die sogenannte venöse Insuffizienz – gegen geschwollene Knöchel, schwere Beine, Juckreiz an den Waden. Außerdem hilft sie bei langen Flugreisen vorbeugend gegen Venenprobleme.
Das Rezept:
Zutaten:
Etwa 80 Gramm Kastanien und 300 Milliliter 80-prozentigen Alkohol.
Zubereitung:
Kastanien sehr klein schneiden, in den Mörser geben, mit etwas Alkohol übergießen und zu einer „Matsche“ verreiben. Kastanien in ein Weithalsglas oder ein Einmachglas geben, den restlichen Alkohol zufügen und das Gefäß dicht verschließen. Mindestens sieben Tage an einem warmen, aber schattigen Ort stehen lassen, den Ansatz mehrmals täglich schwenken oder rühren. Die fertige Tinktur abseihen, zum Klären durch ein Teesieb geben, in Braunfläschchen abfüllen, mit dem Namen der Tinktur und dem Abfülldatum beschriften. Man verwendet die Tinktur unverdünnt als Spray oder zum Einmassieren oder mischt sie mit Wasser, das man für Umschläge verwendet ( ein Esslöffel auf ein Glas Wasser).
Wichtig: Rosskastanien sind potentiell giftig, selbstgemachte Tinkturen dürfen niemals innerlich verwendet werden, obwohl sie durchaus wirksam sein können. Doch für diesen Zweck sollte man auf Präparate aus der Apotheke zurück greifen. Schwangere und Stillende sollten grundsätzlich vorsichtig sein, da es keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit für Föten und Babys gibt.
Grundsätzlich gilt: Ernsthafte und länger andauernde Beschwerden müssen unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Die Hinweise in diesem Blog werden nach bestem Wissen und Gewissen gegeben, aber für Wirkungen und Nebenwirkungen kann keine Haftung übernommen werden. Im Zweifel ist es immer sinnvoll, mit einem in der Naturheilkunde erfahrenen Arzt oder Apotheker zu sprechen.
Tipp:
Zusätzlich zu den Rosskastanien können auch weitere venenfreundliche Kräuter für die Tinktur verwendet werden – etwa Echter Steinklee, Mäusedorn, Arnika. Die verwendete Alkoholmenge muss entsprechend angepasst werden. Pi mal Daumen verwendet man, so sieht es das Deutsche Arzneibuch vor, einen Teil Kräuter auf fünf Teile Alkohol für Tinkturen.
Weitere Infos: http://kraeuterhexen.tips/2020/02/04/die-rosskastanie/